28. November 2025

Kapitalmarkt in Kürze

KIKstarter – Märkte kompakt

Rückspiegel: „Es ist geschafft“
Es ist geschafft – die US-Notenbank hat geliefert. Nach Monaten des Wartens senkte die Fed im September endlich die Leitzinsen um 25 Basispunkte. Für viele Marktteilnehmer war es weniger die Höhe, sondern vielmehr das Signal: Die Geldpolitik schwenkt wieder auf Lockerungskurs. Das Timing hätte kaum günstiger sein können, denn die US-Wirtschaft zeigt sich weiterhin in erstaunlicher Verfassung – robustes Wachstum, niedrige Arbeitslosigkeit und eine hartnäckig stabile Inflation um die drei Prozent. Doch während Jerome Powell die Zinszügel lockert, wächst die Sorge um die rapide steigende Staatsverschuldung. Die USA finanzieren ihr Wachstum mit immer größeren Defiziten – und das weckt goldene Reflexe: Der Goldpreis kletterte auf neue Rekorde, und auch Bitcoin & Co. erleben eine Renaissance als „sichere“ Alternativen.

An den Aktienbörsen dominierte hingegen pure Euphorie. Der S&P 500 und der DAX markierten neue Höchststände – getrieben von der Hoffnung auf billiges Geld und anhaltend starke Unternehmens-gewinne. Von Rezessionsangst keine Spur. Die Anleger feiern, als hätte es nie Zinsen gegeben.

Und nun?
Kaum hatte die US-Notenbank die Zinssenkung geliefert, folgte der nächste Schock aus Washington: Seit dem 1. Oktober ist die US-Regierung offiziell im Government Shutdown. Der Kongress konnte sich nicht auf ein neues Budget einigen – ein Symbol für die tiefen Gräben zwischen Republikanern und Demokraten. Hunderttausende Staatsangestellte sind betroffen, und je länger der Stillstand anhält, desto größer wird die Belastung für die US-Wirtschaft.

An den Märkten hält sich die Nervosität bislang in Grenzen – zu sehr dominiert noch die Hoffnung, dass der geldpolitische Rückenwind die Konjunktur stützt.

Doch Investoren wissen: Wenn der Stillstand länger anhält, könnte selbst die Zinssenkung verpuffen. Auch in Europa brodelt es. In Frankreich trat Premierminister Sébastien Lecornu nach nur 26 Tagen im Amt zurück – bereits der dritte Regierungschef innerhalb eines Jahres. Präsident Macron steht zunehmend unter Druck, seine politische Agenda droht zu zerfasern.

Damit wird der Oktober zum Testfall: geldpolitisch hoffnungsvoll, politisch riskant. Die Märkte tanzen weiter auf dem Drahtseil – zwischen Liquiditätseuphorie und wachsender Sorge um die Handlungsfähigkeit der Politik.

Die Zahl des Monats
„337,7“
Billionen US-Dollar
– so hoch sind die weltweiten Schulden laut IIF. Würde man diese Summe in 100-Dollar-Scheinen stapeln, reichte der Turm fast bis zum Mond: rund 371 000 Kilometer hoch.

Die Menschheit hat also buchstäblich Schulden „bis in den Himmel“ – und hofft weiter, dass die Gravitation der Zinsen ausgesetzt bleibt.

Weisheit des Monats
„Die Börse ist ein Instrument, um Geld von den Ungeduldigen zu den Geduldigen zu transferieren.“– WarrenBuffet

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